Montag, 24. März 2014

First story of Ellen

"Aaauaa" schrie ich auf,  "das tut weh verdammt, kannst du nicht wenigstens ein bisschen feinfühliger sein?"
Lucy grinste mich an und sagte lachend: "tut mir leid, Prinzesschen, aber deine Haare machen sich nicht von alleine.." Ich ignorierte den Einwurf und betrachtete die mittlerweile fertig gestellte Frisur. Ein Blick noch schnell in den Spiegel, um mir zu zeigen dass meine beste Freundin wirklich alle Arbeit geleistet hatte. Meine Haare sahen aus wie ein zerrupftes Vogelnest, oder Schlimmeres. Sie legte ihren Kopf schräg und fragte: " So schlimm? ich kann hier und da noch was änderen und die.. ehm.. diese merkwürdige Haarspange entfernen, wenn du das möchtest." Ich winkte ab: "ach quatsch, das sieht super aus und wenn mich auf Omi's Geburtstag jemand darauf anspricht sag ich einfach, dass man Vogelnester auf dem Kopf heutzutage nunmal trägt. Und da die meisten Gäste eh schon alle über 70 sind, und ohne ihre Brillen wahrscheinlich nicht einmal den Unterschied zwischen dem Hund und meinem kleinen Bruder sehen könnten, bin ich ziemlich beruhigt.
Lucy warf ihren Kopf nach hinten und brach in schallendes Gelächter aus. Ich liebte ihr Lachen über alles. Es gab kein Lachen welches so ansteckend war wie ihres. Sie versummte und musterte meinen amüsierten Blick. "Machst du dich gerade über mein Lachen lustig?" Mit gespielter Entrüstung trat sie einen Schritt auf mich zu. "Willste Stress?!" Das wars, jetzt war ich diejenige die in schallendes Gelächter ausbrach. Eigentlich wollte ich ja was richtig gutes erwiedern, aber mir fiel nichts ein, außerdem bekam ich vor Lachen auch nicht richtig Luft und fing furchtbar an zu husten. Lucy sah dies als eine Aufforderung mir einen heftigen Schlag auf den Rücken zu versetzen und irgendetwas von wegen Gesundheit zu faseln. "Das sagt man bei Schnupfen, du Eumel" brachte ich gerade noch so hervor.
"Du Eumel? Haha, Ellen es wird Zeit das du gehst" Ich starrte auf die Uhr, sie hatte recht, ich war schon mindestens 20 Minuten zu spät. Ich rannte die steile Treppe von ihrem Haus herunter ohne mich nochmal umzudrehen und schrie in Richtung Badezimmer noch einmal danke. Ihr grinsendes Augenverdrehen konnte ich mir bildlich vorstellen. Den Bus erhaschte ich gerade noch so, ein Glück das mein Lieblingsbusfahrer zur Stelle war. Er zwinkerte mir lächelnd zu und ich musste nicht einmal bezahlen. 3 Stationen später stieg ich aus und lief im Eiltempo zu mir nach Hause. Als ich gerade klingeln wollte, stürmten schon mein kleiner Bruder Emil und sein Meerschwein Emil heraus. Ja, ich weiß auch nicht wie ein Meerschwein aus einem Haus herausstürmen kann, noch weiß ich, wie es überhaupt 2 Sekunden in dem Zimmer meines Bruders überlebt. Aber Emil, also damit meine ich jetzt das zu groß gewordene Fellkneul , hat schon einiges ausgehalten. Wenn ich mich nur daran erinnere, was Emil schon alles mit Emil angestellt hat, wird mir bei dem bloßen Gedanken daran ziemlich übel. Ach, und warum mein Bruder sein Schweinchen genauso nennt wie sich, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Angeblich weil "Emil" ein "Glücksname" und zeitgleich der tollste, super, mega, hammer, duper Name dieses Universums ist. Zumindestens laut Emil. Emil, dem Menschen. Insgeheim aber glaube ich, dass mein Bruder bloß sein Haustier so genannt hat, um sich vor seinen Haushaltsaufgaben zu drücken. Wenn meine Mutter wieder ruft: "Emil, räumst du bitte die Spühlmaschiene aus" und darauf der Zwerg sich nicht angesprochen fühlt, sorgt das alles immer für viel Diskussionsstoff. Und das Ende vom Lied ist, dass ich die Spülmaschine ausräume.
Gefühlte 100 Stunden später kamen wir an Omis Haus an. Das Meerschwein und der Kleine machten es einem aber wirklich auch nicht leicht.
Überschwänglich nahm meine Großmutter erst Emil und dann mich in die Arme und mir wurde bewusst, wie sehr ich sie doch in letzter Zeit vermisst hatte. Ich nahm mir vor dies schleunigst zu ändern und sie in den nächsten Wochen mal besuchen zu kommen. Omi lebte zwar am Arsch der Welt, aber das ist doch die Mühe wert. Im Haus tummelten sich schon die Rentner umher und ich kam mir ziemlich blöd vor. Emil und Emil verschwanden ziemlich schnell und freundeten sich mit einem Mister Godwin an und meine Eltern waren längst in Gesprächne mit alten Freunden vertieft.  Toll, dann blieb nur noch ich. Und jetzt? Na, dann würde ich wohl mal das Bufett stürmen müssen.

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